Unser Beckenboden ist keine isolierte Muskelgruppe im Körper, sondern mit der Gesamtheit des Körpers verbunden!
Mit Rücken- und Bauchmuskeln bildet er ein Haltenetz für die inneren Organe, er reagiert auf unsere Atmung und Stimme, die Kiefer-und Gesichtsmuskulatur. Darüber hinaus ist er essenziell für unsere Körperhaltung und ist auch in seiner ungestörten Funktionalität für eine erfüllte Sexualität wichtig.
Diese Muskulaturen verbinden die Beine mit dem Oberkörper und richten uns auf. Durch sie stehen wir fest auf dem Boden. Der Beckenboden ist der Schlüssel zu allen Bewegungen, zu Dynamik, stabilem Gleichgewicht und harmonischer Koordination.
Obwohl der Beckenboden bei Männern rein anatomisch wesentlich stärker ist, gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, dass die Stabilität der Wirbelsäule und die Stellung des Beckens zum Rumpf von der Beckenbodenmuskulatur getragen werden.
Dem weiblichen Beckenboden wohnt jedoch noch etwas Besonderes inne: In den fernöstlichen Kulturen wird der Beckenboden als Tor des Lebens betrachtet. Der Ort, an dem Leben entsteht und beschützt heranwächst. So wird auch hier wieder deutlich, dass die Fokussierung auf den Beckenboden ein Körperbewusstsein mit einer tiefen Verbindung zur inneren Mitte lehrt – einen Weg zu Weiblichkeit und innerer Kraft.
Bewegt man sich bewusst aus dem Beckenboden heraus, verändert sich der Tonus der ganzen Rumpfmuskulatur. Somit verändert sich die Haltung und die damit verbundene Ausstrahlung. Und man erkennt dadurch die Verbindung zur seelischen Befindlichkeit...
Aufbau des Beckenbodens
Der Beckenboden einer Frau besteht aus drei Muskelschichten, die verschiedene Aufgaben übernehmen:
Den Beckenboden kann man erspüren, anspannen und entspannen lernen.
Was vielen Menschen nicht bewusst ist: In Deutschland werden ca. 4 bis 5 Millionen Menschen mit behandlungsbedürftigen Beckenbodenproblemen medizinisch betreut. Die Dunkelziffer liegt sicherlich um Einiges höher, da es immer noch als ein Tabuthema gilt.
Ein gesunder Beckenboden kann in seiner Funktionalität gestört sein durch mehrfache (oder eine komplizierte) Geburten, Übergewicht, eine Schwangerschaft mit großer Gewichtszunahme, eine falsche Körperhaltung, Beckenschmerzen hormonelle Veränderungen (zB Menopause) oder eine Operation. Letzteres auch bei Männern übrigens, da eine Prostataoperation zu Belastungsinkontinenz führen kann.
Beckenbodencheck/Therapie
Die Therapie findet als Einzeltermin oder als Mini Gruppe mit höchstens 2 Teilnehmerinnen statt, der Beckenbodencheck nur als Einzeltermin. So ist gewährleistet, dass in ruhiger Atmosphäre in einem geschützten Rahmen über Beschwerden gesprochen und Fragen beantwortet werden können.
Zu Beginn wird im Erstgespräch die ärztliche Diagnose den Ausgangspunkt bilden und die Schilderung der Symptomatik, wie sie die Betroffenen erleben. Anhand der Unterscheidung der Beschwerdebilder ist auch die Therapieplanung ausgelegt.
Ziel einer ganzheitlichen Beckenbodentherapie ist es, die doch meistens "unbekannten" Beckenbodenmuskeln bewusst wahrzunehmen, gezielt zu kräftigen, aber auch entspannen (lernen) zu können.
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